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Moos darüber wachsen lassen

Moos darüber wachsen lassen

Ja ich weiss, es heisst “Gras darüber wachen lassen”, aber für mich war der Titel “Moos darüber wachsen lassen” nun einfach passender.

Kennen wir dies nicht alle, dass wir über etwas Gras wachsen lassen? Sei es eine unschöne Situation, die man nicht mehr ändern kann, oder einfach ein Erlebnis, eine Enttäuschung, die einem wiederfahren ist. Einfach mal “Moos darüber wachsen lassen”.

Ich habe nun über 10 Jahre am Bodensee gelebt. Ich hatte dort schöne Begegnungen, schöne Erlebnisse, durfte auch Freundschaften schliessen. Einige dieser Freundschaften waren leider einseitig. Dies sich einzugestehen, ist nicht immer einfach und dauert des Öfteren auch etwas länger, jedenfalls bei mir. Ich bin ein Mensch, der an das Gute im Menschen glaubt, weil ich selber keine bösen oder falschen Absichten hege.

Ich habe lange an mir gezweifelt, auch was gescheiterte Beziehungen angeht, wenn ich so zurückblickte. Ich gab sehr lange mir die Schuld, dass es nie klappte, dass ich verlassen und belogen wurde. Heute weiss ich, dass es auch anders geht.

Es war November 2018. Da trat ein Mann in Leben, der mir den Glauben an Liebe, Vertrauen und Geborgenheit wieder zurückgegeben hat. Er hat mir gezeigt, dass ich geliebt werden kann, wenn ich es zulasse. Er war hier und für mich alles einfacher. Er gibt mir wieder ein zu Hause, gibt mir Mut, lässt mich lieben und lässt es zu, dass ich geliebt werde, geliebt von ihm.

Es war auch er, der mit dazu ermutigt hat diesen Blog zu schreiben. Mit ihm gehe ich gemeinsam in eine neue Zukunft. Unabhängig und frei, jedoch trotzdem zusammen. Ab heute sind es noch gut 8 Wochen, dann trennen uns keine 5 Kantone, keine 160 km, dann gibt es kein Freitag bis Montag mehr. Ich kann es kaum erwarten mit ihm gemeinsam diesen Weg, zu gehen.

Er ist meine Zukunft, über vieles aus meiner Vergangenheit werde ich Moos wachsen lassen, wie es im Fluss des Lebens dazugehört.

In diesem Sinne lasst euch lieben, liebt und habt Vertrauen in die Zukunft.

Eure Isa

Ein Samstag im Sommer 2018

Ein Samstag im Sommer 2018

Ich liebe es zu wandern. Die freie Natur, der Duft, die Aussicht und die manchmal interessanten Menschen die man trifft. So war es auch hier in der Geschichte “Ein Samstag im Sommer 2018”.

Im Sommer 2018 war ich sehr oft im Alpsteingebirge unterwegs. Ab und zu bin ich sogar Samstag und Sonntag denselben Weg gelaufen um meine Zeit, zu verbessern. Ja, ich mag die Herausforderung an mich selber.

Dann kam der Samstag, an dem dieses Bild entstand. Als ich um 06.00 Uhr in Brülisau, Talstation loslief in Richtung Hoher Kasten, war der Plan, dass ich hochlaufe, dann in via Plattenbödeli wieder runterkomme. Zirka 2,5-3 Stunden. Wie gesagt, dies war der Plan!

Auf jeden Fall lief ich los. Es war wunderschön, das Wetter perfekt, die Wärme noch erträglich. Auf dem Hohen Kasten angekommen, gab es eine kurze Kaffeepause. Dann ging es weiter in Richtung Plattenbödeli. Ein wunderschöner Wanderweg, ich habe auch wirklich sehr spannende Menschen getroffen unterwegs. Es war sehr schön und ich lief und lief und lief, sodann auch am Wanderweg, Abzweiger in Richtung Plattenbödeli vorbei. Bemerkt habe ich dies dann, als ich auf einmal im Bergrestaurant Staubern angekommen bin. Dort wurde mir dann klar, dass ich jetzt entweder weiterlaufe in Richtung Fählensee oder aber zurück und dann den Abzweiger nicht verpasse. Ich habe mich dann für den Fählensee entschieden, was mit Sicherheit die richtige Entscheidung war.

So ging ich dann weiter mit meinen Siebenmeilenstiefeln. Ich habe keine Minute bereut. Gegen Mittag war ich dann beim Fählensee angekommen und habe mir auch etwas Gutes gegönnt. Dann wurde es langsam aber sicher wärmer. Nix da, die Wasserflasche gefüllt und dann los in Richtung Ziel. Brülisau Talstation.

Aus diesen 3 Stunden Wanderung wurden somit ca. 7,5 Stunden. Jeder Schritt und jede Minute davon hat sich aber gelohnt.

Das wirklich lustige an dieser Geschichte ist, dass mir dies des Öfteren passiert. Ich bin halt, wie ich bin, manchmal verträumt und schnell begeistert, dann kann sowas schon mal vorkommen. Es könnte noch die eine oder andere Episode geben ähnlich wie ein Samstag im Sommer 2018.

In diesem Sinne, viel Spass bei Eurer nächsten Wanderung.

Eure Isa.

 

Das blaue Häuschen

Das blaue Häuschen

Es war Sonntag, der letzte Sonntag im März 2019. Da kreuzte das blaue Häuschen meinen Weg.

Mein Umzug vom Bodensee zurück in meine Heimat, das schöne Luzerner Hinterland rückt immer näher. Da ich nur 2 Dörfer entfernt von meinem Wohnort arbeiten werde, möchte ich gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Den gesamten Weg dorthin kann man Neben- und Feldstrassen befahren. Ein wirklich sehr schöner Weg.

Mein Fahrrad hatte ich am Freitag zuvor mit dem Auto nach Hause transportiert und natürlich fix das Vorderrad wieder montiert, dies offenbar mit Folgen, da die Bremsklötze das Vorderrad doch etwas eng umschlungen haben. Nun dann, mein liebenswerter Partner – er ist so oder so der Beste – hat dies fix wieder gerichtet. Ich habe offenbar ein Schrauberdefizit, denn ich habe es geschafft, das Rad anzuziehen, obwohl es schief war.

So ging es nun am Sonntagmorgen – mit korrekt angebrachtem Vorderrad – los in Richtung der neuen Arbeitsstelle. Kurz die Hauptstrasse überquert ging es weiter vorbei an grünen Feldern und im Frühling erwachenden Bäumen und Sträuchern. Wunderschön. Weiter entlang eines Flusses, vorbei an wunderschön dekorierten und bepflanzten Bauernhofgärten in Richtung Industriepark. Dort angekommen war ich mit meinen gemütlichen gut 17 min Fahrt happy, dass ich hier bei schönem Wetter einen solch angenehmen Fahrradweg geniessen kann.

Den Rückweg gestaltete ich mir etwas individueller. Ich strampelte in Richtung meiner Jugendbadi, viel hat sich dort nicht geändert, naja ich ja auch kaum älter geworden.

Auf meinem Weg kurz nach der Badi, sah ich auf einmal, inmitten einer Weide mit Kühen, am Rande des Weges, ein blaues Häuschen. Ich konnte gar nicht anders, ich musste anzuhalten. Denn da steht irgendwo, im nirgendwo ein blaues Häuschen. Sodann, Fahrrad hingestellt, um näher an dieses Häuschen zu gehen. Bauernhofschule stand da auf dem Schild. Im Häuschen postiert, eine leicht bekleidete Dame, eine Blondine, eine Dame aus Plastik. Sozusagen eine pensionierte Schaufensterpuppe, welche die Tage der Haute Couture hinter sich gelassen hat. Rund um dieses Häuschen herum war ein kleiner feiner Vorgarten angelegt, ich bin immer noch fasziniert! Bei genauerem Betrachten des Werkes bemerkte
ich, dass das ganze Konstrukt dazu dient, den Bienen ein zu Hause zu geben.

Somit so oder so «e super Sach».

Nach langem Bestaunen und Ablichten, verliess ich das blaue Häuschen und führte meine Fahrt fort, wieder nach Hause. 

Eure Isa.